Entwickelt wurde dieses flache Schlupfschuhmodell, das seinen Namen seiner optischen Ähnlichkeit mit der im Ballett typischen Fußbekleidung verdankt, Ende des neunzehnten Jahrhunderts von Salvatore Capezio in New York. Das grundlegende Konzept dieses Schuhmodells reicht jedoch wenigstens bis ins sechzehnte Jahrhundert zurück, als Männer ähnliche Schuhe, die pompes (frz.), trugen. Schon im Mittelalter hatte sich das Modell bei Männern und Frauen größter Beliebtheit erfreut. Es kam erst im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert außer Mode, nachdem Caterina de’ Medici von ihrem Schuster verlangt hatte, die Absätze ihrer Hochzeitsschuhe um zwei Zentimeter zu erhöhen, und so der Siegeszug des hochhackigen Schuhs begann. Die Absätze kamen aber spätestens nach Marie Antoinettes Besteigung der Guillotine wieder aus der Mode, und im neunzehnten Jahrhundert setzten sich vor allem zweckmäßige und flache Schuhe durch.
Capezios Modell wurde 1941 in die Kollektion von Claire McCardell aufgenommen und so einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, 1952 gewann Capezio dafür den Coty Award; ein Preis, der von 1943-1984 vergeben wurde und amerikanische Mode fördern und zelebrieren sollte. 1949 wurde der Ballerinaschuh der Allgemeinheit bekannt, als er das Titelblatt des Modemagazins Vogue zierte. Einen regelrechten Modetrend lösten Audrey Hepburn und Brigitte Bardot aus, die das Modell auf der Leinwand trugen und es so noch populärer machten. Ex-Tänzerin und Schauspielikone Audrey Hepburn ließ sich eigens von Salvatore Ferragamo Ballerinas wie jene im Film „Ein süßer Fratz“ kreieren, die jedoch auf Capezios Modell basierten.
Der Ballerina ist immer wieder einmal in die Mode zurückgekehrt, beispielsweise in den 1980ern, und ist heute typischerweise flach oder hat nur einen flachen Absatz und ist in unzähligen Farben und Stoffen zu haben. Da Ballerinas sehr praktische und bequeme Schuhe sind, werden sie oft als Alternative zu Absatzschuhen gesehen, können aber ob ihrer vielfältigen Farben und Stoffe zu allen Gelegenheiten getragen werden, ob in der Freizeit oder zum Ball. Die Einsatzmöglichkeiten des Ballerinas sind also unerschöpflich – ob Kleid, Rock oder Hose, dieser Schuh geht immer!