Es braucht nicht mehr als einen Streifzug über die Wiesn. Ein kleiner Rundgang über das größte Volksfest der Welt genügt oft schon, um neben atemberaubenden Fahrgeschäft- Attraktionen, zahlreichen Verköstigungsstationen und schlecht eingeschenkten Bierkrügen, auch sie zu sehen: Junge, fesche Mädels in Dirndln.
Dirndl- Zunehmender Trend
Doch Dirndl- Träger findet man nicht nur auf dem Oktoberfest. Mittlerweile hat die Popularität dieser Tracht so zugenommen, das man(n) sich in ganz Bayern und Deutschland auf keinem Bierfest und keiner Veranstaltung mehr davon entziehen kann. Dirndl- Träger haben das Bild auf gewissen Veranstaltungen mittlerweile so sehr geprägt, das man als Nichtträger teilweise zu einer krassen Minderheit gehört.
Typisch Dirndl
Das war nicht immer so. Früher galt die Tracht früher als einfache Arbeitskleidung der Mägde und Bäuerinnen. An der Form hat sich bis heute nichts geändert. Das Dirndl besteht aus einer dreiteiligen Kombination aus Kleid, Schürze und einem tief rechteckig oder rundgeschnittenen Dekoltee.
Der Rock dagegen ist weit geschnitten und liegt hoch an der Taille an. Im Gegensatz zum tief ausgeschnittenen Dekoltee, das die weiblichen Reize somit geschickt betont, bietet der Rock keine zufälligen ungewollten Einblicke. Er ist nämlich meistens knielang oder darüber hinaus. Das Kleid an sich ist einteilig und lässt sich am besten mit Knöpfen; Ösen oder per Reißverschluss verschließbar.
Beziehungsstatus entlarven dank Dirndl
Für den balzenden Mann sollte ohnehin nicht der erste Blick in den Ausschnitt oder „unter den Rock“ gehen, sondern eher auf die Schleife, mi der die Schürze traditionell gebunden wird. Sie verrät einem nämlich, ob Frau bereits vergeben oder verheiratet oder noch zu haben ist. Trägt sie die Schleife auf der linken Seite könnte Sie für Sie als Mann noch interessant werden: Denn dann ist sie solo. Die rechte Seite dagegen ist das eindeutige Zeichen, dass hier nichts mehr zu holen ist: Die Frau ist vergeben verlobt oder verheiratet.
Blickfang Dirndl
Doch so oder so. In jedem Fall ist das Dirndl ein echter Blickfang geworden. Wenn man bedenkt, dass aus der schlichten in braun oder grau gehaltenen Arbeitskleidung für Bäuerinnen ein Modephänomen geworden ist.
Nachdem sich irgendwann die städtische Oberschicht die Tracht als passende Sommerkleidung zu Eigen gemacht hat, war es nur eine Frage der Zeit bis aus einfachsten Leinenfertikaten bald edle Stoffe wie Seide ins Spiel gebracht wurden. Baumwolle, Seide und Leinen sind bis heute die Stoffe geblieben, die aus einem Dirndl ein echtes Dirndl machen. Geändert hat sich nur die Farbvielfalt, die das Dirndl somit verstärkt in den Fokus der modernen Modeindustrie rückt.