Budapester

Beim sogenannten Budapester handelt es sich um einen klassischen Herrenschuh, der aktuell wieder stark in Mode kommt. Der Budapester unterscheidet sich durch eine Reihe von Merkmalen von anderen Herrenschuhen. Das stärkste Charakteristikum ist die auffällige Lochverzierung bzw. Lyralochung im Vorderfuß- und Fersenbereich. Es handelt sich um eine sogenannte Fullbrogue-Lochverzierung. Als weiteres Merkmal ist der Leisten des Budapester zu nennen, Budapester werden auf breiten und relativ geraden Leisten gefertigt. Außerdem haben Budapester meist eine breit gerundete und relativ hohe Schuhspitze. Der klassische Budapester verfügt auch immer über eine doppelte Sohle. Der Schaftschnitte ist beim Budapester in Derby-Machart gestaltet, also eine offene Schnürung mit aufgesetzter Hinterkappe. Ebenfalls zeichnet den Budapester eine markante Zwienaht um die Sohle aus. Wichtig ist jedoch, dass nicht jeder Herrenschuh mit Lochverzierung gleich als Budapester gilt. Häufig werden zum Beispiel gelochte Derby-Schuhe als Budapester verwechselt.

Das typische Material eines Budapesters ist natürlich Leder, von einem Budapester der nicht als Obermaterial Leder hat, sollte man eher die Finger bzw. Füße lassen. Sehr hochwertige Budapester Schuhe haben zudem noch eine Echtledersohle.

Getragen wird der Budapester eher als edler Freizeitschuh, der sportlich-elegant und etwas rustikal wirkt. Obwohl es sich um einen sehr edlen und eleganten Schuh handelt, kann er nicht zum Anzug getragen werden sondern eher zum gehobenen Freizeitoutfit. Der Budapester ist ein reiner Herrenschuh, den es kaum und nur höchst selten als Damenvariante gibt. Dann handelt es sich meist nur um eine Anspielung einzelner Stilelemente wie etwa die typische Lyralochung bei den Damenschuhen.
Warum der Budapester seinen Namen gerade nach der ungarischen Hauptstadt hat ist nicht mehr exakt zu klären. Der Schuh hat aber deutliche osteuropäische Einflüsse und wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts vor allem in Budapest gefertigt. Interessanter Weise heißt dieses Schuhmodell in Ungarn aber nicht Budapester sondern Karlsbader, was darauf hindeuten könnte, dass der Schuh ursprünglich erstmals aus Karlsbad oder ganz woanders stammt, in Budapest aber erst richtig populär wurde.