In sämtlichen Hochglanzmagazinen, Fernsehwerbespots und auch in den kleinen Pop-ups, die immer beim Surfen im Internet erscheinen, sieht man immer wieder dasselbe: spindeldürre Models. Die Gefahren des Modelbusiness
Der heutige Modewahn geht so weit, dass die Gesundheit gerade junger Models immer wieder extrem gefährdet wird. Angefangen bei speziellen Diäten, bei denen dem Körper nicht genügend Nährstoffe zugeführt werden bis hin zu der bekannten „Modelkrankheit“ Bulimie. Für den Erfolg hungern die jungen Mädchen und Frauen so lange, bis sie zusammenbrechen und davon eventuell sogar bleibende Schäden davon tragen. Dieses Problem ist im Modelbusiness schon lange bekannt, allerdings wird von den wenigsten Verantwortlichen etwas daran geändert – ganz im Gegenteil. Die Models werden in ihrem Magerwahn bestärkt und für ihre knochige Figur gelobt, denn Models, die eine größere Kleidergröße als 34 tragen, gelten in ihrem Gewerbe bereits als mollig.
Die jungen Frauen werden gekonnt geködert
Diese Models werden oft bereits schon mit 15 Jahren oder sogar noch früher von sogenannten Modelscouts entdeckt. Von ihnen werden sie dann wie der neue Star im Modelgeschäft behandelt, um ihre Hoffnung und ihren Ehrgeiz zu schüren. Denn im Vertrag, den die meisten Jungmodels schnell unterschreiben, ist oft eine Regelung festgelegt, wie viel die jungen Mädchen abnehmen müssen und welche Maße sie erreichen sollen. Von manchen Models werden hier Maße wie 60-55-85 erwartet, je nach Auftrag vielleicht etwas darüber oder darunter. Diese Werte sind weit vom üblichen „90-60-90“ entfernt, was den normalen Frauen von der Modeindustrie als Traummaße eingetrichtert wird.
So beginnt der persönliche Untergang
Durch diese extremen Anforderungen rutschen die jungen Models dann ganz schnell in die Magersucht. Sie nehmen dann am Tag vielleicht ein Bonbon und ein paar Tropfen Wasser oder Energydrinks zu sich, um überhaupt ihre Termine bewältigen zu können, ohne sofort zusammenzubrechen. Selbstverständlich sind die Freunde und Familienmitglieder der Patienten besorgt und möchten sie zum Essen anregen, doch die meisten Frauen und Männer, die an Magersucht leiden, lügen ihre Angehörigen an und gehen an dem Spagat zwischen normalen Ernährungsgewohnheiten und dem minimalen Gewicht, das von ihnen verlangt wird, langsam kaputt und niemand kann ihnen helfen, weil sie immer noch vom großen Geld und dem Erfolg im Modelbusiness träumen. Ein Trauriger höhepunkt wurde in Russland erreicht, wo Models angeblich sich haben zähne entfernen lassen, um nicht mehr richtig essen zu können.
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Modehäuser und Designer wehren sich
Sobald man den jungen Frauen dann ihren furchtbaren gesundheitlichen Zustand ansieht, wird er einfach überschminkt, mit Klamotten vertuscht oder nachträglich retuschiert. Um diesen schrecklichen Bedingungen vorzubeugen und andere gefährdete Frauen zu warnen, versuchen immer mehr ehemalige Models auf die Missstände im Modelgeschäft aufmerksam zu machen. Und die Versuche scheinen erfolgreicher zu werden: Immer mehr Modehäuser und Designer entwerfen Klamottenkollektionen für normale und größere Kleidergrößen, um dem Magerwahn entgegenzuwirken.
Ulla Popken – der Onlineshop für normale Frauen
Für die Frauen mit großen Größen empfiehlt sich ein Blick auf den Onlineshop von Ulla Popken, der wie wir finden ein gutes Gegenbeispiel ist, was den Schlankheitswahn betrifft. Hier finden sich schöne und günstige Kleidungsstücke für Sie und Ihn. Die Größen beginnen hier bei 42 und reichen bis 68, damit ist sicher für jede Frau mit normalen Maßen etwas dabei.
Robyn Lawley kämpft gegen den Magerwahn
Eine große Verfechterin dieser Meinung ist Robyn Lawley. Die junge Australierin begann ebenfalls als Magermodel – bis sie nach Paris geschickt wurde und vom vielen Brot und Käse verzaubert wurde. Von da an begann sie, wieder normal zu essen und wurde zu einem gefragten Model für normale Größen. Vor Kurzem erschien Robyn Lawley in der australischen GQ und erscheint mit ihrer Kleidergröße 40 neben den anderen, dürren Models wie die einzige echte Frau. Mit ihr kann man sich als „Durchschnittsfrau“ identifizieren und sie beweist, dass man nicht spindeldürr sein muss, um wunderschön zu sein.
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Klamotten werden immer gemütlicher
Um sich wohlzufühlen, sollte man Kleidung tragen, die der Figur der Person entsprechen. Wenn man sich nämlich mit Kleidergröße 40 in ein Kleid in Größe 34 zwängt, wirkt man dicker, als in einem Kleid, das der richtigen Größe entspricht. Abgesehen davon sind zu kleine Klamotten nicht sehr angenehm zu tragen, weshalb auch die Designer mittlerweile gemerkt haben, dass Menschen sich in bequemen Klamotten viel wohler fühlen. Sie haben sich von der „deutschen Gemütlichkeit“ inspirieren lassen und schöne, bequeme Kleidung entworfen. Einige Stücke davon tragen zwar immer noch eine typische „Designer-Note“ und sehen zwar durchaus gemütlich aus, sind allerdings sicherlich lange nicht so angenehm zu tragen, wie man denkt. Einen interessante Stilkolumne dazu ist auf zeit.de erschienen.