Cosplay in Deutschland – Aufwendige Kostüme und viel Leidenschaft

Wenn Prinzessin Zelda zusammen mit Ash Ketchum und Cloud Strife eine Runde Karten spielt, dann kann das nur zwei Dinge bedeuten: entweder bringt Nintendo ein neues Mash-up Game heraus oder […]

Wenn Prinzessin Zelda zusammen mit Ash Ketchum und Cloud Strife eine Runde Karten spielt, dann kann das nur zwei Dinge bedeuten: entweder bringt Nintendo ein neues Mash-up Game heraus oder es handelt sich bei dem genannten Szenario um ein Treffen von Cosplayern. Immer häufiger schlüpfen auch in Deutschland junge Menschen in die aufwendigsten Kostüme, um ihren Idolen aus Spielen und Serien ein Stück näher zu sein. Aber wo kommt der Trend eigentlich her und was macht ihn so einzigartig?

batmanDie Anfänge

Cosplay ist ein Kunstwort, dass sich aus den englischen Wörtern „costume“ und „play“ zusammen setzt und grob als „Kostüm-Spiel“ übersetzt werden kann. Dahinter steckt eine Strömung aus Japan, die sich bereits in den Anfängen der Manga- und Anime-Zeit bildete. Damals bastelten sich Jugendliche und junge Erwachsene ihre eigenen Kostüme nach Vorgaben der Spiele und Serien und schlüpften dadurch in die Rolle ihrer Helden, um die bekannten Geschichten nachzustellen oder sich selber neue Stories auszudenken. In den 90er Jahren wurde das Cosplay dann auch nach Europa und Amerika importiert, wo es zunächst hauptsächlich als Werbe-Gag benutzt wurde. Mittlerweile hat sich das Cosplayen aber zu einem Hobby für Freunde und Fans von Comics, Serien und Videospielen entwickelt, sodass immer häufiger einzelne Kostüm-Verrückte nach Gleichgesinnten suchen. In sogenannten Zirkeln oder auf Cosplay-Parties können die Teilnehmer sich verwirklichen und ihre eigens gebastelten und geschneiderten oder auch die teilweise für viel Geld bezahlten Kostüme zur Schau stellen. Neben traditionellen Manga-, Anime- oder Videogame-Figuren wie Super Mario, Naruto Uzumaki oder eben Zelda entdecken die Cosplayer aber auch immer neue Figuren für sich und können ihre Gruppe so beispielsweise mit einem Alice im Wunderland Kostüm überraschen.

Highlightes in Deutschland

Neben den kleinen Treffen in privaten Kreisen gibt es auch in Deutschland immer häufiger größere Events, auf denen sich die Cosplayer mindestens einmal im Jahr treffen und einen Tag die Rollen ihrer Kostüme verkörpern können. Unter anderem gehört dazu der Japan-Tag in Düsseldorf, auf dem es neben Foto-Shootings auch Castings für das beste Kostüm gibt. Ähnlich wichtig sind Spielemessen wie die Gamescom 2013, auf denen neben Videospiel-Figuren wie Solid Snake, Nachtelfen und Zerg auch weitere fabelhafte Kostüme zu bestaunen waren. Weil der Andrang von Cosplayern gerade auf solche Messen immer mehr zunimmt, haben nicht nur die Veranstalter der Messen, sondern auch die einzelnen Entwickler reagiert. So gibt es auf der Gamescom schon zum zweiten Mal das sogenannte Cosplay Village, wo sich Kostümierte treffen, kennenlernen und austauschen können, während beispielsweise Blizzard und LG auf der Suche nach dem besten Videogame-Cosplay waren. Hier einige Eindrücke zum Cosplay auf der Gamescom diesen Jahres:

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Neben den Preisen, die es bei solchen Events zu gewinnen gibt, lockt vor allen Dingen der Ruhm in der Cosplay-Community viele Teilnehmer an. Dafür investieren sie dann auch viel Zeit oder Geld. Teilweise sitzt ein Cosplayer mehrere Tage an einem einzigen Kostüm, um es so Detailgetreu wie möglich nach einer Spiel- oder Anime-Vorlage gestalten zu können. Andere machen es sich dagegen einfacher und kaufen sich ihre Kostüme zusammen. Dafür müssen sie allerdings tief in die Tasche greifen, denn die einzelnen Kleidungsstücke, Perücken, Anhänger und dergleichen für das Cosplayen sind teilweise sehr teuer, sodass man für ein komplettes Kostüm locker 500 Euro und mehr bezahlen kann. Aber das verschmerzen viele Cosplayer gerne, um so genau wie nur möglich ihren Lieblingsfiguren entsprechen zu können.