Trends zum selber nähen

Vor ein paar Jahren dachten wir noch, dass Nähen nur etwas ist, was die Omas früher gemacht haben, weil es so wenig Auswahl im Laden gab und weil sie mit […]

Vor ein paar Jahren dachten wir noch, dass Nähen nur etwas ist, was die Omas früher gemacht haben, weil es so wenig Auswahl im Laden gab und weil sie mit Selbstgenähtem und -gestricktem Freude verschenken konnten. Doch dann kam die Überraschung. Auf einmal sahen wir in den Hörsälen der Universitäten junge Frauen und sogar Männer mit der Stricknadel in der Hand, im Bus, der Straßenbahn, überall fingen die Menschen an zu stricken oder zu häkeln. Spätestens als die großen Shops wie DaWanda bekannter wurden, waren dann fast alle im Fieber des Selbstnähens.

Der Umsatz steigt

In den vergangenen beiden Jahren wuchs der Trend stetig an. Die Umsätze für Nähutensilien wie Nadeln, Fäden, Wolle, Garne und Stoffe stiegen um bis zu 15 Prozent an. Die größte Steigerung dabei fanden die Garne zum Stricken und Häkeln. Kein Wunder, sieht man doch überall selbstgemachte Mützen, Schals und sogar kleine Täschchen für das Smartphone oder die Kamera. Neben den Garnen fanden die Stoffe den zweitgrößten Zuspruch auf dem Markt. Was gibt es nicht für schöne Motive und Muster, welche man im Bekleidungsgeschäft meistens nicht findet.

Seine Wünsche und Träume umsetzen

nähen 2Gerade weil die Auswahl an unkonventionellen Bekleidungen oder Accessoires nicht gerade groß ist, entwickelt sich der Trend zum selbst nähen immer weiter. Wir wollen nicht mehr das tragen, was tausend andere Menschen auf der Straße auch tragen, sondern aus der Menge herausfallen, auffallen, zum Hingucker werden. Das macht stolz und bestätigt uns selbst für die Arbeit. Bunte Röcke mit noch nie gesehenen Mustern, ausgefallene Schnitte, all das liegt in unserer Hand. Wir sind die Designer unserer eigenen kleinen Kollektion. Dabei ist es nicht wichtig Stricken, Häkeln und Nähen zugleich zu können. Sich eine der Sachen zu eigen zu machen, reicht für die meisten aus.

Aus dem Hobby mehr machen

Sind die ersten eigenen Stücke richtig gut geworden? Gab es sogar Lob von Freunden oder der Familie und die Frage „Wo hast du denn das tolle Teil her?“. Dann ist es Zeit mit Stolz zu verkünden: „Das habe ich selbst gemacht!“. Und genau aus diesem Stolz heraus entwickeln manche aus ihrem Hobby ein eigenes finanzielles Standbein. In vielen größeren Städten Deutschlands finden sich kleine Läden, wie zum Beispiel „die Schatzkiste“ in Köln. Die Inhaberin verkauft dort über hundert verschiedene Stoffe und Nähzubehör. Auf Wunsch der Kunden veranstaltet Sie auch Nähkurse. Das was dabei herauskommt, dürfen die „Schüler“ mit nach Hause nehmen und finden garantiert auch die Lust am Nähen.

Stricken, Häkeln und Nähen statt Fernsehen und Langeweile

nähen1Statt sich nur mit den besten Freundinnen zum Kaffee zu treffen entsteht nun der Trend gemeinsam einen Nähkurs zu besuchen oder sich in sogenannte Nähtreffs mit einzugliedern. Wer lieber in gewohnter Atmosphäre bleibt, der trifft sich zu Hause mit den Freuden und es wird gemeinsam genäht. Ideen werden ausgetauscht, mit Fachbegriffen wie „Absteppen“, „Saum“, „Versäubern“, „Zickzackstich“ und „Blindtsich“ um sich geworfen. All das bringt mehr Spaß und Abwechslung in das tägliche Leben, als nur dazusitzen und Kaffe zu trinken und über das andere Geschlecht zu lästern. Auch die Eltern sehen im Nähen neue Perspektiven. Viele Kindersachen sind einfach zu teuer, um sie nach ein paar Monaten ausgewachsen wieder wegzuschmeißen. Also greift auch da der Trend zum selbst machen. So ist das Kind nicht nur individuell gekleidet, sondern auch noch preiswerter. Und wenn die Sachen nicht mehr passen, kann man sie einfach wieder umnähen.

Den Trend mitmachen

Wer sich noch scheut das Garn in die Hand zu nehmen, oder sich an die verstaubte Nähmaschine zu setzen, sollte keine Bange haben. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und ein bisschen Kreativität schlummert in jedem. Hat man Wünsche und Träume von der ganz speziellen Tasche, Mütze oder Bluse, so kann man sie mit ein paar Handgriffen selbst machen und die lästige Suche in den Geschäften hat ein Ende. Ob im Nähkurs, durch Tutorial-Videos im Internet oder von Freunden oder Verwandten, die ersten Griffe kann man schnell lernen und verlernt sie dann wie Fahrrad fahren nur ganz schlecht wieder. Es lohnt sich, den Trend mitzumachen.